Patienten mit Knie- und Hüftendoprothesen werden vom Aufenthalt in einem Akutkrankenhaus nach immer kürzerer Zeit zur Rehabilitation überwiesen. In der Rehabilitation arbeitet man u.a. darauf hin, die Beweglichkeit im Knie oder in der Hüfte zu verbessern. Zusätzlich zur individuellen Physiotherapie ist es bei der Rehabilitation wichtig und unumgänglich, dass der Patient weitere Maßnahmen durchführt.
Im Anfangsstadium der Rehabilitation wird hierbei oftmals die Bewegungsschiene zur passiven Bewegung eingesetzt. Im weiteren Rehabilitationsverlauf ist es wichtig, dass der Patient selber für sich etwas tut und beginnt, seine eigene Kraft einzusetzen. Der Übergang von der passiven Bewegung an der Bewegungsschiene zum aktiven Training auf einem Fahrrad-Ergometer ist häufig problematisch.
Aufgrund eines geringen Ausmaßes der Beweglichkeit, durch Schmerzen oder Ergussbildung ist der Einsatz des Fahrrad-Ergometer häufig noch nicht möglich.
Das motorbetriebene Bewegungs-Therapie-Gerät MOTOmed eignet sich dafür, dass Patienten bereits früh im Stuhl oder Rollstuhl den Rehabilitationsprozess beginnen, ihre eigene Kraft fein dosiert einzusetzen. Ermöglicht wird dies durch die günstige Sitzposition, die Möglichkeit verschiedener Pedaleinstellungen und spezieller Gerätefunktionen wie LockerungsAntrieb und ServoTreten.
Aufgrund der Sicherheitseinrichtungen wie dem BewegungsSchutz und dem SpastikLockerungsprogramm mit automatischem Drehrichtungswechsel fassen speziell ältere Patienten sehr schnell Vertrauen zum MOTOmed. Vor allem das assistive Treten mit der Funktion ServoTreten ist bei orthopädischen Problemen sehr zu empfehlen. Diese Funktion ermöglicht ein besonders schonendes Training und gilt im Falle eines Streck-Beugedefizits als optimale Maßnahme zur raschen Verbesserung.
Trainingsziele:
Folgende Trainingsziele werden bei Patienten erwartet, die postoperativ mit dem MOTOmed viva täglich Bewegungsübungen machen, sei es zu Hause oder in der REHA-Klinik:
- Verbesserung der motorischen und konditionellen Bedingungen (koordinative Verbesserung, Kraftgewinn)
- Kontrakturprophylaxe (Förderung der Beweglichkeit von Gelenken, Muskeln und Sehnen)
- Thromboseprophylaxe (Verbesserung des venösen Rückstromes aus den Beinen)
- Schnellerer Muskelaufbau
Speziell bei Patienten mit unzementierter Endoprothese, die erfahrungsgemäß über größere Defizite im Bereich der Quadriceps- und Glutealmuskulatur verfügen, kann in der Regel nach zusätzlichem Training mit dem MOTOmed Beintrainer ein forcierter Muskelaufbau festgestellt werden.
- Früherer Start mit aktivem Training (weniger Muskelabbau, weniger Versteifungen)
Speziell für leistungsschwächere und ältere Patienten hat sich die Kombinationsmöglichkeit eines passiven-assistiven und aktivem Trainings bestens bewährt:
Zur Bewegungsanbahnung werden die Beine zuerst vom Motor durchbewegt und gelockert - ohne Belastung für den Patienten. Danach kann der Patient mit geringster Belastung, zum Teil auch nur mit geringen Eigenimpulsen, selbst treten. Der Motor unterstützt die Bewegung (assistives Training).
Eine weitere Steigerung des Trainings ist das aktive Treten mit geringer Belastung gegen fein einstellbare Widerstände.
- Verbesserung der Durchblutung und somit Steigerung des Wärmeempfindens
- Verbesserung des Allgemeinzustandes
Der zeitige Wechsel zu einer aktiven Trainingsform hat für viele Patienten einen psychologisch sehr hohen Stellenwert. So kann es sehr wertvoll sein, wenn Patienten postoperativ in der Lage sind, nach oft langer Zeit großer Schmerzen und Schonhaltungen, Bewegungen wieder schmerz- und spannungsfrei tätigen zu können.
- Unterstützung bei der schnellen Wiederherstellung des korrekten Gangbildes. Üblicherweise wird das physiotherapeutische Training bisher nur während der ersten zwei Monate nach der Operation durchgeführt. Untersuchungen zeigen jedoch, dass der größte Teil des Kraftzuwachses erst nach diesen zwei Monaten stattfindet. Daher sollte das Muskeltraining der Patienten auch nach Abschluss der Anschlussheilbehandlung fortgesetzt werden.